Bürgerforum:
Die Politik in Hemmoor muss nicht zu jeder Gewerbeansiedlung Ja und Amen sagen.
Bürgerinitiative appelliert an die Politik.
Die Firma procon stellt am Montag den 26.10. um 19Uhr mit einer öffentlichen Info-Veranstaltung in der maroden Festhalle Hemmoor ihre Biomethan-Gaserzeugungsanlage vor. Im Volksmund schon als “Gülleklo” genannt. In Westersoode hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die den geplanten Bau einer Bio-Methan-Gasanlage in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet verhindern will. Nach aktuellen möglichen Planungen, könnte die Bio-Methan-Gasanlage in einem Abstand von weniger als 300 Metern zum angrenzenden Wohngebiet stehen. Bio-Methan-Gasanlagen sind Industrieanlagen mit hohem Verkehrsaufkommen und negativen Auswirkungen auf Natur und Gesundheit. Diese gehören grundsätzlich nach Ansicht des Bürgerforums in Industriegebiete und nicht in die Nähe von Wohnsiedlungen mit Kindern.Von der Verwaltung wird das angepeilte Gebiet in Westersoode und Bröckelbeck jetzt als Bebauungsplan Nr.77 “Gewerbegebiet West” bezeichnet. Ein kommunalpolitisch strategischer Begriff, der vorspielen soll, das hier ein ausbaufähiges Gewerbegebiet besteht, was aber nach unserer Meinung absolut nicht der Fall ist. Das neue Gewerbegebiet am Scheepsweg /Müllerverwertungsanlage, besitzt für uns das nachhaltigste Potential für ein neues Gewerbegebiet, auch in Alternative zu Wedelsforth. Das Bürgerforum wird für dieses Ansiedlungsvorhaben in diesem Stadtgebiet (Westersoode/Bröckelbeck), keine Zustimmung geben.
Nur ein Beispiel: Einem täglichen Gülletourismus mit schwerem Gerät auf unseren Kreis- und innerörtlichen Gemeindestraßen aus dem gesamten Landkreis heraus in Richtung Hemmoor in Gang zu setzen, können wir nicht Tür und Tor öffnen. Diesem Projekt kann doch wirklich niemand ernsthaft “grünes Licht” geben. Dieses gewachsene Wohngebiet, von einer gesunden Mischung von Mittelstandsgewerbe und Wohnen so zu belasten und möglicherweise mit seinen Lebens- und Wohnqualitäten zu erschüttern, kann und darf nicht sein. Aus unserer Sicht, ist das keine zielführende Stadtentwicklung. Wedelsforth lässt grüßen.
100 Tonnen Gülle wird erst der Anfang sein, denn steht die Anlage ersteinmal, wird eine Expansion immer das wirtschaftliche Ziel dieses Unternehmens sein. Andere Gemeinden wehren sich über die Änderungen von Bauleitplanungen und stoppen über diesen Weg solche Vorhaben mit Erfolg. Ja und Steuern werden so wie so erst nach dem 2. Geschäftsjahr bezahlt. Sieht man sich die Wirtschaftteile der überregionalen Zeitungen an, werfen diese Alagen keine Rendite mehr ab. Einspeisungszuschüsse in das öffentliche Stromnetz aufen bekanntermasssen ja auch aus. Diese Anlagen sind auch aus dieser Sicht heraus ein wirtschaftlich auslaufendes Modell. Geht das vor der Steuer noch schief, sind wir als Stadt insgesamt die “Gelackmeierten”… In der Politik gibt es auch die Meinung darüber, dass Procon ein schwieriger Partner ist.
Eine sehr aktive Bürgerinitiative hat diesem Vorhaben schon deutlich die rote Karte gezeigt. Unterschriftensammlungen erreichten uns wöchentlich. Einige Argumente sind deutliche Sprache und absolut nachzuvollziehen. Auch das Bundesumweltamt warnt allgemein vor diesen Biogasanlagen, da sie eine “Gefahr für Mensch, Klima und Umwelt” darstellen. Der erhebliche Zu- und Abgangsverkehr mit Lärmbelästigung und Erschütterungen bei täglicher Anlieferungen von ca 100Tonnen. Wo sollen die denn eigentlich täglich herkommen, zumal ja die Massentierhaltung auf der anderen Seite der Weser anzutreffen sind. Der erhebliche Werteverlust von Imobilien ist in diesem Wohn und Lebensbereich die Folge…
Da hat die Firma Prokon doch die Eierlegende Wollmilchsau vorgestellt. Bloß wo kommt all der “Rohstoff” her? Wo bleiben die Reste aus der Verbrennung, welche wenn nicht zu Dünger umsetzbar als Sondermüll entsorgt werden müssen? Abwasser und Antibiotika,kann unser Klärwerk das ab (Stoss Belastung)? Welche Emissionen Luftfremder Stoffe sind zu erwarten und wie wird gereinigt und überwacht? Kapazitätserweiterungen? Fragen die gestellt wurden und lapidar höchstens angerissen wurden. Richtige fundierte Antworten gab es wenige. Vorsicht ist geboten! Es hat den Anschein, daß Hemmoor zum Gülleendlager aus der Massentierhaltung werden soll.