Bürgerforum 2011 – Hemmoor

Johannes Schmidt

Zeit seines Lebens ist Johannes Schmidt ein politischer Mensch. Einst gehörte er zu den SPD-Hoffnungsträgern dieser Region, doch im vergangenen Jahr kehrte Schmidt den Genossen den Rücken.
Nun ist er wieder da, am Mittwochabend gründete er das “Bürgerforum 2011” in Hemmoor.

Der Veranstaltungsort war zwar nicht glücklich, dafür aber gemütlich gewählt. In die Kneipe “Güterschuppen” am Hemmoorer Bahnhof hatte Johannes Schmidt zur Gründung des Bürgerforums eingeladen.
Während im Obergeschoss heiß diskutiert wurde, übertraf die Lautstärke aus dem Untergeschoss doch so manchen wertvollen Redebeitrag.
Das tat der Veranstaltung aber keinen Abbruch, denn es herrschte Aufbruchstimmung.

Johannes Schmidt, engagierter Lokalpolitiker, Landesvorsitzender des Kinderschutzbundes Niedersachsen, war am Mittwochabend “einfacher Bürger der Stadt Hemmoor” und als solcher bemüht,
ein Projekt auf den Weg zu bringen, das sogar kreisweite Bedeutung erlangen könnte.

Vor rund 50 Bürgern machte Johannes Schmidt nochmals deutlich, dass die Gründung des Bürgerforums aus der großen Unzufriedenheit über die Art und Weise rührt,
wie die Verantwortlichen der Stadt Hemmoor willkürlich die Stadtgestaltung vorgenommen hätten. In Hemmoor sei einmal mehr deutlich geworden,
wie Politik und Verwaltung überdimensionale Projekte verwirklichen, dabei aber das Wohl-, Wohn- und Lebensgefühl der Bürger außer Acht lassen würden. S

Schmidt: “Diese Stadt braucht ein Leitbild und sie braucht Emotionen, die können nur von den Bürgern selbst kommen.”
Schmidt rief deshalb alle auf, das Zukunftsbild der Stadt mitzugestalten, aber “ohne Parteizwänge”.

Der Abend solle dem Austausch von Unzufriedenheit und Ideen dienen, so der Initiator. Das ehrgeizige Ziel sei es, im Sommer eine Liste für die Kommunalwahl am 11. September dieses Jahres zu präsentieren.

CDU und SPD hätten in der Vergangenheit keine Bürgerbeteiligung praktiziert, vielmehr die Bürger sogar uninformiert über die Entscheidungen gelassen, schimpfte er.
Damit traf er den Nerv der Anwesenden.

Engagiert begann eine Diskussion über das Leben und Empfinden in einem Ort, mit “dem Nachbargemeinden nicht einmal fusionieren wollen”, so formulierte es ein Bürger.

Eine junge Bürgerin kritisierte die Baupolitik der Stadt und fragte, warum “man einen großen Ratssaal baut, aber für die Jugend nichts getan wird”. “Die Verhältnismäßigkeit stimmt nicht mehr.” Auch die Entscheidung, die Kindertagesstätte ins Gewerbegebiet zu bauen, stieß auf Unverständnis.

Von Frauke Heidtmann
-Cuxhavener Nachrichten –
28. Januar 2011

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